ERASMUS+

Europa steht uns offen

Die Finanzierung von internationalen Ausbildungen und Reisen innerhalb Europas: Das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ ist nun auch für steirische Musikschulen zugänglich und unterstützt Mobilitäten von SchülerInnen und Lehrenden ins EU-Ausland, sowie auch andere Aktivitäten.

Welche Ziele verfolgt die EU mit Erasmus+ Schulbildung?

  • Erasmus+ steigert die Qualität und Effizienz der frühkindlichen/schulischen Bildung in Europa.

  • Erasmus+ macht die Elementar- und Schulbildung in Europa gerechter, indem es Benachteiligungen entgegenwirkt und integrative Konzepte unterstützt.

  • Erasmus+ weckt bei Lehrpersonen und anderen Fachkräften im frühkindlichen/schulischen Bereich die Lust am internationalen Austausch.

  • Erasmus+ fördert die Entwicklung von Kindern, Jugendlichen, Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrkräften und anderen in der frühkindlichen/schulischen Bildung tätigen Personen – und steigert damit nicht zuletzt deren Karrierechancen.

  • Erasmus+ bereichert Schulen und Institutionen im frühkindlichen/schulischen Bereich – durch ausländische Gäste, die eine Weile dort lehren oder lernen und durch die Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen im Ausland.

  • Erasmus+ trägt dazu bei, dass Europa zu einem attraktiven Kontinent der Bildung und zu einer Wertegemeinschaft zusammenwächst.

Erasmus bewirkt künstlerische Perspektiven und Kompetenzen 

  • SchülerInnen und LehrerInnen werden ermutigt, neue Horizonte zu entdecken, sich frei auszudrücken und ihre Musik kreativ und überzeugend auf internationaler Ebene zu präsentieren. 

  • Die Teilnahmen an gemeinsamen Projekten in Kooperation mit anderen Ausbildungsklassen bieten für junge MusikerInnen neue Möglichkeiten, sich zu präsentieren und voneinander zu lernen. 

  • Das Knüpfen neuer Kontakte zählt zu den wesentlichen Faktoren des Musiklebens. 

  • Auch Kommunikation und Integration sind wichtige Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung. 

  • Die Verbesserung der Sozialkompetenzen ist entscheidend für das zukünftige Leben als mögliche ProfimusikerInnen. 

  • Aspekte der Digitalisierung & Blended Mobility werden einbezogen.

Die unterschiedlichen Mobilitätsformen

Allgemeine Informationen zur Planung von Erasmus+ Projekten

 

1. Gruppenmobilitäten von SchülerInnen in die EU

 

  • Eine Lehrperson fährt mit einer Schulgruppe ins Ausland.

  • Die Gruppe besteht aus min. 2 SchülerInnen, die für min. 2 Tage und max. 29 Tage verreisen. 

  • Pro 15 SchülerInnen fährt eine Begleitperson verpflichtend mit.

  • Zwei Schulen sind daran beteiligt. Die Partnerschule muss nicht bei Erasmus registriert sein. Es kann auch ein Verein kooperieren.

  • Die Mobilität geht nur „oneway“.

  • Die Schulen besuchen sich gegenseitig in ihrem jeweiligen Heimatland. Die Mobilität muss in einer der beiden Projektländer stattfinden (z.B. treffen sich die Musikschule Bad Radkersburg und die slowenische Musikschule Murska Sobota in Slowenien).

  • Die Kosten für Reise und Nächtigungen werden übernommen. 

  • Für Schülergruppen gibt es die größte Förderung. 

  • Bei größeren Distanzen zählt der An- und Abreisetag extra, dazu werden noch min. 2 Tage Kurstag gezählt. Bei mehr als einem Reisetag (wenn z.B. eine Übernachtung bei einer längeren Busreise notwendig ist), muss am zweiten Reisetag eine Aktivität stattfinden. 

  • Die täglichen Aktivitäten benötigen eine Dauer von sechs Stunden.

  • Je mehr SchülerInnen mitfahren, desto mehr Förderung erhalte ich als Musikschule. 

  • Ein Zusammentreffen zwischen den SchülerInnen beider Schulen muss erfolgen (d.h. gemeinsames Musizieren, gemeinsame Aktivitäten, Austausch).

  • Ein Lernprogramm mit genauem Ablauf und Inhalt der einzelnen Tage muss angegeben werden.

  • Der elektronische Teilnehmerbericht muss nur von der Begleitperson ausgefüllt werden, SchülerInnen füllen keinen Online-Bericht aus.

  • SchülerInnen unterschreiben nur die Teilnahmebestätigungen.

2. Langzeitaufenthalte von SchülerInnen

 

  • Diese Mobilität gilt für eine/n einzelne/n SchülerIn 

  • Sie dauert min. 30 Tage, aber auch längere Aufenthalte sind möglich 

  • Wenn der/die SchülerIn im Ausland eine/n Musiklehrer/in im Zielland möchte, muss er/sie dies persönlich im Vorfeld organisieren. 

  • Der vorbereitete Besuch wird auch finanziert, wenn er früh genug bekanntgegeben gibt.

3. Job Shadowing

 

  • „Man schaut, wie es andere machen, sieht ihnen über die Schulter und erfährt so von neuen Möglichkeiten des Unterrichtens.“

  • Eine Lehrergruppe oder Einzelpersonen hospitieren an europäischen pädagogischen Einrichtungen (Musikschulen, Musikuniversitäten)

  • Es sollen möglichst viele Lehrende aus unterschiedlichen Musikschulen mitfahren.

  • Die Kursgebühren werden übernommen (Kosten).

  • Partner können auch Stiftungen, Vereine und Firmen sein.

  • Lehrer können mit Vereinen kooperieren, SchülerInnen müssen immer mit einer Schule kooperieren, die auch ein Verein sein kann.

  • Learning Agreement und Teilnahmebestätigung werden im Vorfeld von der MuSe erstellt und für die Reise mitgegeben, der elektronische Teilnehmerbericht muss nach der Mobilität ausgefüllt werden.

4. Kurse

 

  • Kurse beinhalten Fortbildungsprogramme

  • Die Kursdauer beträgt maximal zehn Tage

  • Die finanzielle Förderung beträgt maximal 800€

  • Kurse müssen international zugänglich sein, d.h. dass KursteilnehmerInnen aus ganz Europa dort teilnehmen können.

  • Die Teilnahmebestätigung wird im Vorfeld von der MuSe erstellt und für die Reise mitgegeben, der elektronische Teilnehmerbericht muss nach der Mobilität ausgefüllt werden.

  • Bei Kursen gibt es kein Learning Agreement.

  • Die aufnehmende Institution stellt ein Kurszertifikat aus. Eine Kopie davon muss an die MuSe nach Abschluss der Mobilität übermittelt werden. 

  • Der Ablaufplan des Kurses muss an die MuSe übermittelt werden.

5. ExpertInnen aus dem Ausland

 

  • Es erfolgt eine Einladung von ausländischen Experten aus der EU, nicht aus der Schweiz oder aus England.

  • Die Experten kommen für min. 2 Tage. 

  • Die Mobilität muss mit einem klaren Programm versehen sein.

  • Beispiel: Dirigent Izidor Leitinger aus Slowenien dirigierte als eingeladener Experte die Big Band West aus der Weststeiermark und brachte eigene Werke zur Uraufführung.

  • Bei der Einladung von ExpertInnen bleibt der Musikschule ein Selbstbehalt.

  • Die MuSe erstellt eine Teilnahmebestätigung, die der Experte unterzeichnen muss.

  • Der Kursablauf oder das Lernprogramm müssen der MuSe bekanntgegeben werden.

  • Die Musikschulen müssen folgende Informationen des Experten an die MuSe bekanntgeben: Institution, von die die Experten kommen, Geburtsdatum, E-Mailadresse sowie das Verkehrsmittel, mit dem die Experten gereist sind.

6. Kleines Projekt

 

  • Es handelt sich um eine Partnerschaft mit mehreren Schulen (30.000-60.000 Euro).

  • Diese Möglichkeit eignet sich für alle Musikschulen, die das erste Mal selbstständig etwas organisieren möchten und noch nicht beim Konsortium sind 

  • Es sind min. drei Schulen daran beteiligt.

  • Das Projekt muss den Erasmus-Grundsätzen entsprechen.

7. Großes Projekt

 

  • Mehrere Musikschulen möchten ein gemeinsames Projekt organisieren.

  • Die Förderung beträgt bis zu 400.000€.

  • Fortbildungen (Kursgebühren) im Ausland werden von Erasmus finanziert.

  • Experten evaluieren die Projekte und vergeben Punkte!



Was muss ich tun, wenn ich an einer Erasmus+ Mobilität teilnehmen möchte?

 

Besprechen Sie zuerst mit dem Direktor/der Direktorin der Musikschule, ob Sie zur geplanten Reisezeit von der Musikschule abwesend sein dürfen. Eine Erasmus+ Mobilität stellt eine Bildungsreise und ist damit eine Dienstreise für die um eine Auslandsdienstreise angesucht werden muss. Sollten Sie eine Bestätigung für die Reise (z.B. für die Gemeinde) benötigen, wenden Sie sich bitte an uns! Da wir oft kurz vor Reiseantritt wichtige Reiseinformationen aussenden, kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Posteingang! Überprüfen Sie die Gültigkeit Ihres Reisepasses und lassen Sie sich ggf. einen Neuen ausstellen! Achtung: Der Reisepass muss bei Reiseantritt noch min. 6 Monate gültig sein!

Welche Unterlagen benötige ich?

 

Nach Ihrer Zusage benötigen wir die Zusendung einer gültigen Reisepasskopie per Mail. Füllen Sie außerdem die zweite Seite (ERASMUS+ Datenblatt und Checkliste) vollständig aus und senden Sie diese als Scan an muse@stmk.gv.at. Während der Reise (betrifft nur Job Shadowing) werden Sie aufgefordert werden, ein so genanntes Learning Agreement auszufüllen. Dieses bekommen Sie vor der Reise per Mail zugesandt. Es ist sehr wichtig, dieses Learning Agreement ausgedruckt zur Reise mitzubringen, da Sie es als Bestätigung der Mobilität von den verantwortlichen Erasmus-KoordinatorInnen vor Ort unterzeichnen lassen müssen. Zusätzlich muss noch eine Teilnahmebestätigung unterzeichnet und ein Beobachtungsbogen ausgefüllt werden. Es müssen insgesamt vier unterschiedliche Dokumente für die Reise unterzeichnet bzw. ausgefüllt werden: Learning Agreement, Beobachtungsbogen (im Learning Agreement enthalten), Teilnahmebestätigung (alles während der Reise) und elektronischer Teilnehmerbericht - dieser ist online erst nach Abschluss der Mobilität auszufüllen.

Welche Kosten fallen für mich an?

 

Im Regelfall werden die gesamten Reise- sowie Nächtigungskosten plus Frühstück durch Erasmus+ finanziert. Ausgaben für Verpflegung und weitere anfallende Kosten sind von den Reisenden selbst zu tragen. Bei sehr teuren Reisen kann ein geringer Selbstbehalt anfallen (z.B. ein Zuschuss für das Hotel). Bei Kursen werden Kursgebühren übernommen. Dafür gibt es fixe vorgegebene Sätze.

Kann ich die Reise noch kurzfristig absagen?

 

Bei einer kurzfristigen Absage sind alle Kosten durch Sie selbst zu tragen, bzw. zu refundieren. Deswegen empfehlen wir den Abschluss einer Stornoversicherung.

Wie erhalte ich Informationen zur Reise?

 

Sie erhalten alle Informationen per Mail. In Ausnahmefällen (z.B. bei sehr kurzfristigen Änderungen) werden wir Sie telefonisch kontaktieren. Überprüfen Sie bitte alle E-Mails, die Sie von uns bekommen – sehen Sie ggf. auch im Spam-Ordner nach!

Was geschieht nach Abschluss der Reise?

 

Nach Abschluss der Reise übermitteln Sie uns den ausgefüllten Beobachtungsbogen, die Teilnahmebestätigung und ggf. das ausgefüllte Learning Agreement (entweder postalisch/persönlich oder als Scan an muse@stmk.gv.at).

Nachdem wir Ihre Mobilität in ein Online-Programm eingegeben haben, werden Sie per Link aufgefordert, einen Online-Teilnehmerbericht zur Mobilität auszufüllen (Abb.2). Bitte diesen zeitnah nach der absolvierten Mobilität ausfüllen. Dieser Bericht wird online abgespeichert und dient neben dem Learning Agreement, der Teilnahmebestätigung und dem Beobachtungsbogen als Bestätigung der absolvierten Mobilität.


Zusammenfassung der auszufüllenden und zu unterzeichnenden Dokumente:

 

Während der Mobilität

 Teilnahmebestätigung (eine Seite, auf der Sie ganz unten unterschreiben)

 Learning Agreement (mehrseitiges Dokument, das Ihre Lernziele erfasst. Hier unterzeichnen Sie, sowie die sendende und empfangende Organisation und füllen Ihre Beobachtungen zu den Fortbildungstagen im enthaltenen Beobachtungsbogen aus)

Nach Abschluss der Mobilität

 Elektronischer Teilnehmerbericht (dieser wird online von Ihnen ausgefüllt und abgeschickt, einen Link dazu erhalten Sie per Mail. Bitte speichern Sie auch den Teilnehmerbericht als PDF ab, welches Sie online generieren können).  Da wir Kontrollen durch die Nationalagentur unterliegen, sind wir dazu verpflichtet, alle aufgezählten Dokumente vollständig von Ihnen einzufordern!


Aktuelle Mobilitäten

Momentan sind keine Mobilitäten geplant, zu denen Sie sich anmelden können. Die Anmeldemöglichkeiten zu aktuellen Erasmus+ Projekten erfahren Sie über den Newsletter oder die FachreferentInnen. 


Vergangene Erasmus+ Projekte

 

Ljubimo glasbo

Vier slowenische und zwei österreichische Schulen haben drei Jahre lang zusammengearbeitet und sich gegenseitig schätzen gelernt. Die gemeinsame Liebe zur Musik und das Bestreben, die musikalische Ausbildung des Nachbarlandes kennenzulernen, waren der Ausgangspunkt für das Projekt „Ljubimo glasbo! Wir lieben Musik"

Spannende Beiträge und Fotos des Austausches sind in der eigens dafür erstellten Broschüre nachlesbar. Diese können Sie  hier downloaden.

YOAA

Im Schuljahr 2023/24 wurde ein länderübergreifendes Orchesterprojekt durchgeführt, bei dem MusikerInnen aus Österreich, Frankreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn Italien und Südtirol teilnahmen. Nach einer intensiven Probenphase in Graz, die als Abschluss ein Gründungskonzert im Stefaniensaal beinhaltete, begab sich das Orchester auf Konzertreise nach Ljubljana und Sacile, wo es zwei weitere Konzerte gab. 

Der Filmemacher Anuar Narkyssov hat die Eindrücke des Gründungskonzerts in einem Kurzfilm eingefangen. Über diesen Link aufrufbar.

Spannende Beiträge und Fotos des Austausches sind in der eigens dafür erstellten Broschüre nachlesbar. Diese können Sie hier downloaden.


Steirische Musikschulen und Erasmus+

Folgende Musikschulen haben sich für Erasmus+ registriert und können an Projekten innerhalb des Erasmuskonsortiums des Konservatoriums teilnehmen:
Liste der teilnehmenden Musikschulen.

Mobilitäten, die u.a. bisher stattgefunden haben:

  • Vivaldiprojekt für StreicherlehrerInnen in Düsseldorf 2019
  • Bildungsreise nach Nizza 2020 
  • Bildungsreise und Konzert in Nizza 2021
  • Bildungsreise der FachrferentInnen nach Bruneck
  • Bildungsreise mit Lehrenden der MS sowie steirischen MusikschuldirektorInnen nach Ljubljana/Den Haag/Brüssel
  • Bildungsreise nach Balatonfüred und Györ